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Leserbrief von Roland Blöcher, veröffentlicht im Darmstädter Echo am 31.08.2021

Zum ersten Wohngebiet seit Jahren in Eschollbrücken: In die Fläche
In Eschollbrücken werden am Schelmsberg neue Häuser geplant, darunter viele Einfamilienhäuser. Leider wird hier wieder in die Fläche gebaut statt in die Höhe. Für nur 200 zukünftige Bewohner werden 17 000 Quadratmeter Ackerfläche versiegelt. Gerade sechs Kilometer von Darmstadt mit seinen exorbitanten Bodenpreisen entfernt, denkt man provinziell und plant althergebracht. Dabei ist der Klimawandel mit Trockenheit und Waldsterben auch in Eschollbrücken angekommen. Die Haushalte werden kleiner, Wohnungen für Singles, junge Paare, Senioren, Studenten, Geringverdiener sind sehr gefragt. An diese denkt hier niemand, nur an Eigenheimbesitzer. Aber aus jungen Familien werden irgendwann alte Familien, sodass später ein, zwei Senioren für Jahrzehnte in einem viel zu großen Haus wohnen. Und das Spiel mit Neubauten und versiegelten Flächen geht in eine neue Runde. Es braucht eine neue Wohnbaupolitik, die flexibleres, bedarfsgerechtes und flächensparendes Wohnen erlaubt.
Roland Blöcher, Pfungstadt