Pressemitteilung 08.02.21: 10 Jahre Pfungstadtbahn - ein Baustein zur umweltverträglichen Verkehrswende


Pfungstadt: Bündnisgrüne fordern überfällige Abkehr von autogerechter Stadt: Vorrang für öffentlichen Personennahverkehr, für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen

"Pfungstadt am Zug" feiert im Jahr 2021 zehnjähriges Jubiläum. Im Februar 2011 war Baubeginn des Projektes, das BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit angestoßen und immer unterstützt haben. Und nun muss es dringend weitergehen: Die Mehrnutzung des ÖPNV ist mit einem bedarfsgerechten Einsatz von Bussen und Bahnen und höherer Taktfrequenz in den Ballungsraum Darmstadt/Frankfurt zu fördern. Und das Bahnhofsgelände Pfungstadt muss zu einem einladenden und ansprechenden Ort für den ÖPNV werden!

Zur Reduzierung der Belastung durch den innerstädtischen Autoverkehr ist in ganz Pfungstadt Tempo 30 und insgesamt weniger motorisierter Verkehr notwendig. Der innerstädtische Verkehr trägt maßgeblich zu Lärm, Schadstoffbelastung und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer bei. Tempo 30 verringert nachweislich die Gefahr von schweren Unfällen, reduziert Schadstoffe und Lärm.

Dringend notwendig ist außerdem der Ausbau und die Vernetzung aller Radwege in und um Pfungstadt mit maximaler Sicherheit für Nutzer:innen. Klaus Marake, Vorstand des Ortsverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Pfungstadt: „Als Fahrradfahrer fragt man sich schon, ob es böser Wille oder nur Unfähigkeit ist, dass die Belange von Radfahrern nach wie vor nicht berücksichtigt werden. Leitplanken, breite Gehwege und sogar einen Parkstreifen für LKWs gibt es zum Beispiel in der Retfordstraße, abrupt endende Radwegstückchen an der neuen Umgehungsstraße. Nur nach einem durchgängigen und sicheren Radweg, der in anderen Kommunen mittlerweile bei Straßenneubauten eine Selbstverständlichkeit ist, sucht man in Pfungstadt oft leider vergeblich. Dabei gibt es für innerstädtische Radwegenetze bereits seit langem sehr gute Konzepte!“

Auch in Pfungstadts Haupt-Einkaufsstraße ist es zu Fuß und per Rad nicht sicher. Hier fehlen ein ausgewiesener Radweg, verkehrsberuhigende Maßnahmen und mehr sichere Querungswege. Generell wäre das nicht schwer umzusetzen: Bürgersteigabsenkungen, geteilte Bürgersteige, mehr Zebrastreifen. Ganz kühn: ein Teil der Straße wird für Radfahrer:innen ausgewiesen, mit Markierung und Abgrenzung, wie es andere Kommunen mit Pop-Up-Radwegen schon vormachen. Und keine Angst: Studien zeigen, dass eine Reduzierung des Autoverkehrs und die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten für alle Generationen in den Innenstädten zu einer deutlichen Belebung führen und damit auch zu mehr Kunden für die Geschäfte!

Auch der Bring- und Holverkehr zu Schulen und Kitas sollte weniger mit dem Auto, sondern mehr zu Fuß, mit Rad oder ÖPNV erfolgen. Bei der Planung von Straßen und Radwegen muss die Sicherheit von Kindern besonders berücksichtigt werden.

Klaus Marake: „Fußgänger:innen und Radfahrer:innen sind ganz offensichtlich immer noch Verkehrsteilnehmer:innen zweiter  Klasse, die Umwege gehen oder fahren müssen, um sicher ans Ziel zu kommen. Das darf so nicht weitergehen“

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